Vision und Mission

Vorsatz

Wir wählen für unsere Vision das Jahr 2049. Es liegt 36 Jahre oder rund eine Generation von 2013 entfernt. Weit genug, um in diesem Zeitraum grundsätzliche Veränderungen einzuleiten und nah genug, um unsere Verantwortung für die kommende Generation zu spüren.

Grundsatz
2049 ist das Menschenrecht auf Nahrung und Trinkwasser in allen Staaten umgesetzt und wird durch starke Weltinstitutionen gesichert. In einer wachsenden Welt habe alle Menschen Zugang zu ausreichender, sicherer, erschwinglicher, nahrhafter sowie kulturgerechter Nahrung und sauberem Wasser, um ein gesundes und aktives Leben führen zu können.

Die Welt-Ernährungspolitik legt die Grundlagen dafür, dass diese Errungenschaften auch für die Urenkel der Urenkel unserer Urenkel bewahrt werden.

Das Institut für Welternährung – World Food Institute engagiert sich in diesem Prozess. In ihm sind Journalisten, Wissenschaftler, Fachleute, Politiker und Interessierte zusammengeschlossen, um dazu beizutragen, dass dem Recht auf Nahrung Geltung verschafft werden kann. Das Institut arbeitet unabhängig von kommerziellen Interessen und finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und öffentlichen Zuwendungen.

Wie sich die Welt ernährt

Die Ernährung überall auf der Welt folgt Mitte des Jahrhunderts den Geboten von Ernährungssouveränität, Regionalität, Saisonalität, Transparenz, Ökologie, nachhaltiger Ökonomie, Perpetuierbarkeit und Wertschätzung.

Regionale Nahrungsmittel haben Vorrang. Die Nahrungsketten sind kurz und verlustarm. Kleinbäuerliche Landwirtschaft ernährt die Dörfer und Regionen. In der urbanen Landwirtschaft trägt sie maßgeblich zur Ernährung der Städte, insbesondere im globalen Süden, bei.

Offene Deklaration aller Verarbeitungszusätze ist Pflicht. Fleisch und Fisch stammen aus artgerechter Haltung. Sie gelten als Delikatessen. Nahrungsmittel landen kaum noch auf dem Müll, stattdessen gehören Weiterverwertung zum Alltag. Das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln wächst ebenso der bewusste Konsum. Das verringert das Wegwerfen von Nahrungsmitteln, Überkonsum und krankhaftes Essverhalten. Soziale Netze (Community- supported Agriculture (CSA), Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaften, Gemeinschaftsgärten übernehmen eine tragenden Rolle in den Versorgung. Sie werden von Verantwortung und gegenseitigem Respekt getragen. Nähe zwischen Erzeugern und Konsumenten schafft wieder Vertrauen und die Grundlage für Genuss mit Dankbarkeit und gutem Gewissen. 

Wer die Welt ernährt
Die Welternähung wird, wo immer möglich, durch ein Netz regionaler und lokaler Märkte, Verarbeiter und einer Vielzahl von Selbstversorgern, Bauern, Gärtnern, Fischern und J  ägern beiderlei Geschlechts gesichert. Sie wirtschaften in den Kreisläufen der Natur und beziehen ihre Nährstoffe aus den Stoffkreisläufen der Region. Tier- und Pflanzenzucht ergänzen sich und werden nach artgerechten und organischen Prinzipien geführt. Permakulturen bestimmen zunehmend das Bild der Landschaft.

Eine agrarökologisch basierte Landbewirtschaftung erhält die Kulturlandschaft, sichert den Wasserhaushalt und die biologische Vielfalt. Sie stabilisiert das Weltklima und sorgt dafür, dass Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt wieder hergestellt werden und erhalten bleiben. Sie stabilisiert die Kulturen gegen Krankheiten und Schädlinge. Eigenstabile Landbaumethoden ersetzen eine labile Praxis, die durch künstlichen Dünger und Pestizide gestützt werden muss.

Landwirtschaft 2049 verlangt hohe Kompetenz, und umfangreiches Wissen über biologische und ökologische Zusammenhänge. Vor allem Bäuerinnen sind Träger der Welternährung und erhalten eine qualifizierte Ausbildung. Der Beruf der Bäuerin und des Bauern genießt hohe Wertschätzung ebenso wie ihre Produkte. Die Produkte der Landwirtschaft werden 2049 so gut bezahlt, dass alle Beteiligten in der Nahrungskette ein auskömmliches Einkommen haben und ein gutes Leben führen können.

Unsere Mission
Das IWE trägt mit journalistischer Kompetenz, wissenschaftlicher Expertise und praktischer Erfahrung dazu bei, dass dieser Wandel in der Welternährung möglich wird:

  • Es bringt wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen in größerer Breite und     Geschwindigkeit in den gesellschaftlichen Diskurs ein.
  • Es unterstützt einen wertschätzenden Diskurs zwischen allen Stakeholdern der Ernährungswende.
  • Es fördert den notwendigen Wandel durch globalen und interkulturellen Austausch in der Wissenschaft und durch praktische Bodenhaftung.
  • Es vertieft auf diese Weise die öffentliche Diskussion und politische Urteilsfähigkeit aller Beteiligten.
  • Das IWE ergänzt die Arbeit der Organisationen, die für eine nachhaltige Welternährung eintreten. Es trägt zu einer kraftvollen öffentlichen Präsentation und Umsetzung gemeinsamer Ziele bei.
IWEVision und Mission